Gheranda Samhita: Enthüllung der uralten Weisheit des Hatha Yoga
Gheranda Samhita Enthüllung der uralten Weisheit des Hatha Yoga
Die Gheranda Samhita, was soviel wie “Sammlung des Gheranda” bedeutet, ist ein Sanskrit-Text über Yoga im Hinduismus. Sie ist neben der Hatha Yoga Pradipika und der Shiva Samhita einer der drei klassischen Texte des Hatha Yoga und eine der enzyklopädischsten Abhandlungen über Yoga. Es sind vierzehn Manuskripte des Textes bekannt, die in einem Gebiet von Bengalen bis Rajasthan gefunden wurden.
Autor und Entstehungszeit
Der Verfasser der Gheranda Samhita ist nicht mit Sicherheit bekannt. Sie wird Gheranda zugeschrieben, einem hinduistischen Weisen, der in Bengalen im 17. Jahrhundert gelebt haben soll. Einige Gelehrte glauben jedoch, dass der Text älter sein könnte und aus verschiedenen Quellen zusammengestellt wurde.
Der Text und sein Inhalt
Die Gheranda Samhita besteht aus drei Kapiteln:
Sadhana Pada (Der Weg der Praxis): Dieses Kapitel umreißt die Grundprinzipien der Hatha-Yoga-Praxis und stellt die sechs Reinigungspraktiken (Shatkarma), Asanas (Körperhaltungen), Bandhas (yogische Schlösser), Mudras (Handgesten) und Pranayama (Atemtechniken) vor.
Dhyana Pada (Der Weg der Meditation): Dieses Kapitel befasst sich mit der Meditationspraxis und gibt Anleitungen, wie man Samadhi (einen Zustand vollkommener Erleuchtung) erreichen kann.
Siddhi Pada (Der Weg der Siddhis): Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Siddhis (spirituelle Kräfte), die durch die Praxis des Hatha-Yoga erlangt werden können.
Die sieben Glieder der Gheranda Samhita
Die Gheranda Samhita lehrt einen siebengliedrigen Yoga, im Gegensatz zum achtgliedrigen Yoga der Yoga Sutras von Patanjali, dem sechsgliedrigen Yoga der Goraksha Samhita und dem viergliedrigen Yoga der Hatha Yoga Pradipika.
Die sieben Elemente der Gheranda Samhita sind:
Yama (Sittlichkeit): Dazu gehören Praktiken wie Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Keuschheit, Nicht-Stehlen und Nicht-Anhaften.
Niyama (Selbstdisziplin): Dazu gehören Praktiken wie Reinheit, Zufriedenheit, Enthaltsamkeit, Selbststudium und Hingabe an Gott.
Asanas (Körperhaltungen): Dies sind Körperhaltungen, die Flexibilität, Kraft und Gleichgewicht verbessern sollen.
Bandhas (yogische Burgen): Techniken, um den Fluss von Prana (Lebensenergie) im Körper zu kontrollieren.
Mudras (Handgesten): Dies sind Handhaltungen, die dazu dienen, den Geist und die Energie zu fokussieren.
Pranayama (Atemtechniken): Techniken zur Regulierung des Pranaflusses.
Dhyana (Meditation): Dies ist die Praxis der Konzentration des Geistes auf einen Punkt.
Die Ziele der Gheranda Samhita
Die Ziele von Gheranda Samhita sind:
Körperliche Gesundheit: Hatha-Yoga soll die körperliche Gesundheit verbessern, indem es Stress abbaut, die Beweglichkeit verbessert und den Körper kräftigt.
Mentale Gesundheit: Hatha-Yoga soll auch die mentale Gesundheit verbessern, indem es Ängste abbaut, die Konzentration verbessert und die Kreativität steigert.
Spirituelle Erleuchtung: Das höchste Ziel des Hatha-Yoga ist das Erreichen von Samadhi, einem Zustand vollkommener Erleuchtung, in dem der Einzelne seine wahre Natur erkennen soll.
Bedeutung der Gheranda Samhita
Die Gheranda Samhita ist ein wichtiger Text in der Geschichte des Yoga, da sie eine der frühesten und umfassendsten Abhandlungen über Hatha-Yoga ist. Sie wurde in viele Sprachen übersetzt und wird noch heute von Yogapraktizierenden studiert.