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Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung Sutra 1.16

Die Yoga-Sutras von Patanjali Erforschen: Entfaltung Sutra 1.16

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung Sutra 1.16

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung Sutra 1.16

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung Sutra 1.16

तत्परं पुरुषख्यातेर्गुणवैतृष्ण्यम्।
Tatparam Purusa-khyater Guna-Vatrsnyam 

Tat – das
Param – das Höchste, Endgültige
Purusa-khyatih – Erkenntnis des Selbst, reines Bewusstsein
Guna – Eigenschaften (Sattva, Rajas, Tamas)
Vaitrsnyam – Nichtanhaftung, Abwesenheit von Begierde

Durch das Wissen um das wahre Selbst entsteht höchste Nicht-Anhaftung an die Eigenschaften, die unsere Wahrnehmung beeinflussen.

Bedeutung des Sutra 1.16 in der Yoga-Philosophie

Sutra 1.16 beschreibt eine hohe Form der Nicht-Anhaftung, in der man nicht nur die Anhaftung an physische Objekte transzendiert, sondern auch die Begierden, die mit den Qualitäten (Gunas) verbunden sind, die unsere materielle Welt ausmachen. Dieser Zustand ist gekennzeichnet durch tiefe Verwirklichung und Identifikation mit Purusa (dem reinen Bewusstsein oder Selbst) jenseits der Gunas; er markiert einen kritischen Schritt auf der Reise der Selbstverwirklichung, der die endgültige Freiheit von Wünschen und Anhaftungen markiert und zu Kaivalya oder endgültiger Befreiung führt.

Kommentar

Swami Vivekananda (1863-1902):

Swami Vivekananda beschreibt Sutra 1.16 als den Zustand, in dem die Seele ihre Unabhängigkeit von der materiellen Welt verwirklicht und einen Zustand des “Überbewusstseins” erreicht. Er behauptet, dass der Yogi in einem solchen Zustand die Natur des Selbst ohne Verzerrung durch die Gunas wahrnimmt und dadurch Freiheit und glückselige Wonne erlangt.

Krishnamacharya (1888-1989):

Krishnamacharya betont den praktischen Aspekt des Erreichens dieses Zustandes durch konsequente Praxis (abhyasa) und Losgelöstheit (vairagya). Er lehrt, dass man durch die Kultivierung einer tiefen Selbsterkenntnis und die Praxis der Loslösung die Beschränkungen des Guna transzendieren kann, um wahres Wissen über Purusa zu erlangen.

Swami Sivananda (1887-1963):

Swami Sivananda interpretiert dieses Sutra als Höhepunkt der spirituellen Entwicklung, durch den der Yogi völlige Freiheit von den Gunas (Sinnen) erlangt. Er betont seine Bedeutung für die Erlangung von Frieden, Zufriedenheit und dauerhaftem Glück, unabhängig von äußeren Umständen.

Swami Satyananda Saraswati (1923-2009):

Swami Satyananda interpretiert das Sutra als Hilfe zum transzendentalen Bewusstsein. Er betont die Notwendigkeit, die Gunas durch Meditation und Selbsterforschung zu transzendieren, um einen Punkt zu erreichen, an dem sich die Dualitäten des Lebens in reines Bewusstsein auflösen – dies führt zum transzendentalen Bewusstsein.