Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung von Sutra 1.9

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung von Sutra 1.9

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung von Sutra 1.9

Erforschen wir Sutra 1.9 aus Patanjalis Yoga Sutras, zusammen mit seiner detaillierten Analyse, der Analyse durch verschiedene Yogis, praktischen Anwendungen, visuellen Elementen und Reflexionsfragen oder Übungen.

“शब्दज्ञानानुपाती वस्तुशून्यो विकल्पः॥”
“Shabda-jnana-anupati vastu-shunyo vikalpah.”

Shabda (शब्द) – Wort, Klang
Jnana (ज्ञान) – Wissen
Anupati (अनुपाती) – folgend, abhängig von
Vastu (वस्तु) – Objekt, Wirklichkeit
Shunyo (शून्यो) – Leere, leer
Vikalpah (विकल्पः) – Einbildung, Fantasie

Übersetzung:
“Einbildung ist das Wissen, das den Worten folgt, aber ohne die Realität des Objekts ist.”

Bedeutung in der Yogaphilosophie:

Sutra 1.9 erforscht das Konzept von “vikalpa” oder Einbildung, das sich auf Wissen bezieht, das auf Worten beruht, ohne die Realität zu begleiten. Dieses Sutra betont den Unterschied zwischen der Realität und mentalen Konstrukten, die eine faktische Grundlage haben können oder auch nicht.

Kommentare

Swami Vivekananda (1863-1902):
Vivekananda sah dieses Sutra als eine frühe Warnung davor, bloße Worte mit wahrem Wissen zu verwechseln, und betonte stattdessen die direkte Erfahrung als die Quelle wahren Lernens.

T. Krishnamacharya (1888-1989):
Krishnamacharya betonte die Rolle der Vorstellungskraft in der Yogapraxis und wies darauf hin, dass sie die positive Visualisierung in der Praxis sowohl behindern als auch fördern kann.

Swami Shivananda (1887-1963):
Shivananda betonte, wie wichtig es ist, in der spirituellen Praxis zwischen echtem Wissen und geistigen Erfindungen zu unterscheiden, und hob den Wert der Unterscheidung hervor.

Swami Satyananda Saraswati (1923-2009)
sah Vikalpa als eine integrale Funktion des menschlichen Bewusstseins, die durch Meditation und Achtsamkeitspraxis transformiert werden kann.