Die Yoga-Sutras von Patanjali studieren: Entfaltung des Sutra 1.14

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen Entfaltung des Sutra 1.14

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen Entfaltung des Sutra 1.14

स तु दीर्घकाल नैरन्तर्य सत्काराऽऽसेवितो दृढभूमिः॥१.१४॥
Sa tu dīrghakāla nairantarya satkārādāsevito drḍhabhūmih.

Sa – das (bezieht sich auf die Praxis)
Tu – doch, in der Tat
Dīrghakāla – lange Zeit
Nairantarya – ohne Unterbrechung
Satkāra – mit Hingabe, Respekt
Āsevito – geübt, praktiziert
Dṛḍhabhūmiḥ – festes Fundament, fester Boden

Aber diese Praxis wird zu einem festen Fundament, wenn sie über einen langen Zeitraum, ohne Unterbrechung und mit aufrichtiger Hingabe gut praktiziert wird.

Die Bedeutung der Yoga-Philosophie

Das Sutra 1.14 betont die Bedeutung einer konsequenten und hingebungsvollen Praxis über einen langen Zeitraum, um ein festes Fundament im Yoga zu entwickeln. Es legt nahe, dass die eigene Yogapraxis von Engagement, Hingabe und Respekt für sie abhängt – dieses Sutra spricht direkt einen der zentralen Lehrsätze der Yogaphilosophie an: dass wahre Transformation und die Verwirklichung der Wohltaten des Yoga nur durch anhaltende, aufrichtige Hingabe an die eigene Yogapraxis möglich sind.

Kommentar

Swami Vivekananda (1863-1902): Vivekananda betonte die Notwendigkeit von Beharrlichkeit in der spirituellen Praxis und sah in diesem Sutra eine Betonung des transformativen Potentials durch fortgesetzte Praxis im Laufe der Zeit und befürwortete Geduld und Ausdauer während der gesamten spirituellen Reise.

Krishnamacharya (1888-1989): Krishnamacharya betonte die Bedeutung von regelmäßiger Praxis (abhyasa) und Nicht-Anhaftung (vairagya) als Eckpfeiler des Yoga. Krishnamacharya lehrte dieses Sutra mit Betonung auf Hingabe an die Praxis als Mittel, um einen stabilen und tiefen Zustand des Yoga zu erreichen.

Swami Sivananda (1887-1963): Sivanandas Herangehensweise an das Sutra bestand darin, eine regelmäßige und hingebungsvolle Praxis zu kultivieren, wobei er deren Wert für die Stärkung der Willenskraft und die Erweiterung der spirituellen Einsicht betonte. Er glaubte an ihr transformatives Potenzial für Körper und Geist.

Swami Satyananda Saraswati (1923-2009): Satyananda verstand dieses Sutra als eine Aufforderung an die Praktizierenden, sich ganz der Yogapraxis zu widmen und betonte Ausdauer, Hingabe und Respekt als wesentliche Komponenten für das Erreichen der Endziele. Er betonte die transformierende Wirkung einer langfristigen, ununterbrochenen Praxis.

Sutra 1.14 aus Patanjalis Yoga Sutras fasst die Essenz einer effektiven und transformativen Yogapraxis zusammen: beständiges, hingebungsvolles Engagement über einen längeren Zeitraum, das sowohl das persönliche Wachstum als auch die spirituelle Entwicklung vertieft. Dieser Ansatz vertieft nicht nur die Praxis, sondern fördert auch die persönliche und spirituelle Entwicklung.