Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen: Entfaltung von Sutra 1.12

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen Entfaltung von Sutra 1.12

Die Yoga-Sutras von Patanjali erforschen Entfaltung von Sutra 1.12

Die Yoga-Sutras von Patanjali sind eine unschätzbare Quelle für das Verständnis des Yogaweges, denn Sutra 1.12 betont die Kontrolle der eigenen geistigen Schwankungen und die Kultivierung des inneren Friedens.

अभ्यासवैराग्याभ्यां तन्निरोधः ॥ १.१२ ॥
(abhyāsavairāgyābhyāṃ tannirodhaḥ)

अभ्यास (abhyāsa): Übung
वैराग्य (vairāgya): Nicht-Anhaften
तन्निरोधः (tannirodhaḥ): Beherrschung, Kontrolle

Die Fluktuationen des Geistes werden durch Übung und Nicht-Anhaftung gebändigt.

Bedeutung in der Yoga-Philosophie:

Sutra 1.12 liefert die Grundlage für das Endziel des Yoga, die geistige Stabilität, die Beendigung der Schwankungen. Es stellt zwei wesentliche Mittel zur Erreichung dieses Ziels vor – konsequente Praxis (abhyasa) und Losgelöstsein/Nichtanhaftung (vairagya). Die Yogaphilosophie geht davon aus, dass beide Arten von Handlungen zu geistiger Stabilität führen; die Loslösung von materiellen Anhaftungen führt zu Klarheit der Gedanken.

Kommentar

Swami Vivekananda (1863-1902): Vivekananda plädierte für ein Gleichgewicht zwischen Anstrengung (abhyasa) und Losgelöstheit (vairagya) und lehrte, dass kontinuierliche Praxis mit der Nicht-Anhaftung an Ergebnisse kombiniert werden muss, um den eigenen Geist wirklich zu steuern und Prozesse zu verändern.

Krishnamacharya (1888-1989): Krishnamacharya war vor allem dafür bekannt, dass er sich auf die praktischen Anwendungen der Abhyasa- und Vairagya-Yoga-Praxis konzentrierte und deren Bedeutung für das langfristige körperliche und geistige Wohlbefinden hervorhob. Er glaubte, dass eine konsequente, auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Praxis der Schlüssel zur Verwirklichung des Yoga ist.

Swami Sivananda (1887-1963): Swami Sivananda sah diese Prinzipien als wesentlichen Bestandteil der spirituellen Entwicklung an. Er lehrte, dass konsequente Praxis zur Beherrschung des Geistes führt, während Nicht-Anhaftung hilft, Ego und Wünsche zu überwinden.

Swami Satyananda Saraswati (1923-2009): Satyananda setzte sich für die transformative Kraft dieser Prinzipien im täglichen Leben ein. Er glaubte, dass man durch regelmäßiges Üben und Nicht-Anhaften inneren Frieden und ein erweitertes Bewusstsein erlangen kann.

Durch unser tiefes Eintauchen sehen wir, wie Sutra 1.12 für die Yogaphilosophie von zentraler Bedeutung ist und Einblicke in die Praxis und Losgelöstheit gewährt, die erforderlich sind, um geistige Kontrolle und Klarheit zu erlangen.