Die Yoga Sutras von Patanjali studieren: Sutra 1.3 studieren

Sutra

Die Yoga-Sutren des Patanjali: Sutra 1.1 in der Tiefe

Die Yoga-Sutren des Patanjali: Sutra 1.1 in der Tiefe

1.3 der Yoga Sutras von Patanjali lautet:

तदा द्रष्टुः स्वरुपे अवसथानम्

“Tada drashtuh svarupe avasthanam.

Tada bedeutet dann;
Drashtuh bedeutet der Seher oder das Selbst;
Svarupe bedeutet seine wahre Natur oder Form;
Avasthanam = ruhen/verweilen Das Sutra kann also übersetzt werden: “Wenn der Seher in seiner wahren Natur verweilt”.

Bedeutung des Sutra 1.3 in der Yoga-Philosophie:

Sutra 1.3 ist von entscheidender Bedeutung, weil es das Ergebnis der Yogapraxis beschreibt, wie es in den vorhergehenden Sutras beschrieben wurde: Selbstverwirklichung – wenn das Bewusstsein eines Individuums frei von mentalen Verzerrungen ist; wird oft als das ultimative Ziel des Yoga angesehen; Selbsterkenntnis und innerer Frieden können hier erfahren werden.

Kommentar

Swami Vivekananda (1863-1902): Vivekananda sah in diesem Sutra eine Bestätigung der Fähigkeit des Einzelnen, seine göttliche Natur zu erkennen, und verstand Yoga als eine Reise zum Erwachen des eigenen wahren Selbst, das jenseits körperlicher und geistiger Begrenzungen liegt.

Krishnamacharya (1888-1989): Krishnamacharya verstand dieses Sutra als Darstellung eines idealen Zustands der Konzentration, in dem ein Individuum vollständig in sein wahres Selbst eintaucht. Er betonte die Notwendigkeit disziplinierter Techniken, um diesen Zustand zu erreichen.

Swami Shivananda (1887-1963): In Shivanandas Sutra geht es darum, sich selbst innerhalb des universellen Bewusstseins zu verwirklichen und Meditation, Dienst am Nächsten und Hingabe als Mittel zu nutzen, um dieses Verständnis zu erreichen.

Swami Satyananda Saraswati (1923-2009): interpretierte dieses Sutra als eine Aufforderung, aus einem Zustand reinen Bewusstseins heraus zu leben, und schlug vor, Yogapraktiken in das tägliche Leben zu integrieren, um mit unserem wahren Selbst in Kontakt und in Harmonie zu bleiben.